Nachruf für ein Braunschweiger Urgestein: In Erinnerung an Mathias Möreke

12.08.2024 | Am 5. August 2024 verstarb Mathias Möreke wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag.

Archivfoto: Mathias Möreke bei einer Aktion in der Tarifrunde 2015. Foto: Peter Frank (d&d)

Geboren am 10. August 1964, wuchs Mathias auf dem Bauernhof seiner Familie in Watenbüttel auf. Seine berufliche Laufbahn begann er mit einer Ausbildung als Werkzeugmacher bei Volkswagen (VW), wo auch sein Vater arbeitete. Noch während seiner Ausbildungszeit wurde er zum Vertrauensmann der IG Metall gewählt.

Mit seinem Ausbildungsstart (1981) trat er in die IG Metall ein, was den Beginn einer beeindruckenden und engagierten Karriere in der Gewerkschaftsarbeit markierte. Nach seiner Ausbildung wurde er Jugendvertreter, nahm aktiv an Bildungsmaßnahmen teil und engagierte sich in der internationalen Gewerkschaftsarbeit. Später übernahm er selbst die politische Bildungsarbeit sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenbereich und hinterließ dort bleibende Spuren. Die gewerkschaftliche Bildungsarbeit war ihm in den vier Jahrzehnten seines Engagements immer ein besonderes Anliegen.

Seit Februar 1993 gehörte er der Delegiertenversammlung an, der er bis März 2024 treu blieb. Im November 1994 wurde er in den Ortsvorstand gewählt, wo er bis März 2024 eine tragende Rolle spielte. Seine Betriebsratsarbeit bei Volkswagen begann im Januar 1992. Er war 20 Jahre stellvertretender Betriebsratsvorsitzender und fast ebenso lange Mitglied im Gesamtbetriebsrat. Vorher war er knapp 10 Jahre VK-Leiter. Die Tarifpolitik bei Volkswagen begleitete er ebenfalls aktiv in den Tarif- und Verhandlungskommissionen über 20 Jahre. Das Engagement von Mathias ging weit über Volkswagen hinaus. Im Mai 2000 wurde Mathias Mitglied im Beirat der IG Metall und gestaltete auch in diesem Gremium fast 25 Jahre bundesweit unsere Gewerkschaftsarbeit mit.

Neben seiner beruflichen und gewerkschaftlichen Arbeit war er auch politisch aktiv und seit 2008 als SPD-Ratsmitglied in Braunschweig tätig. Ihm waren die regionale Strukturpolitik und Bündnisarbeit besonders wichtig, dafür war er auf allen Ebenen ein unermüdlicher Streiter und Treiber. Er war Unterstützer der Kooperationen seit der ersten Stunde, die heute in die Allianz für die Region und das regionale Transformationsnetzwerk ReTraSON gemündet sind, hier war er ebenfalls lange aktiv. In all seinen Rollen und Funktionen zeichnete er sich durch einen engagierten Einsatz und eine tiefe Hingabe aus. Er engagierte sich gegen rechts und war Initiator des Sally-Perel-Preises.

Seine Tätigkeit als langjähriger Funktionär der IG Metall und sein Engagement als Braunschweiger Urgestein sind beispiellos. Er war ein kollegialer, respektierter und solidarischer Mitstreiter, dessen Verlässlichkeit und Kreativität stets geschätzt wurden. Zudem vertrat Mathias Möreke die Gewerkschaften seit 2020 im Rat der Arbeitswelt des BMAS und setzte sich unermüdlich für die Belange der Arbeitnehmer ein.

Mathias Möreke hinterlässt eine große Lücke in der Gemeinschaft der Gewerkschafter, Kollegen und Freunde. Sein Engagement, sein Ideenreichtum und sein unermüdlicher Einsatz werden unvergessen bleiben. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei seiner Familie und seinen Angehörigen.

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