Worker Wheels auf zwei Veranstaltungen unterwegs..

Gedenken und Demonstration an einem Tag

08.07.2020 | Das hatten wir noch nie: Zwei Veranstaltungen an einem Tag. Eine Delegation der Worker Wheels ist zur Gedenkfeier in Rieseberg gefahren, andere waren bei einer Motorraddemo in Berlin dabei.

Der 4. Juli ist für die IG - Metall immer ein besonderer Tag. Es ist der Gedenktag für die 1933 von den Nazis ermordeten zehn Gewerkschafter. Aber in diesem Jahr sollte es anders kommen. Am gleichem Tag wurden bundesweit Motorraddemonstrationen gegen die Auswirkungen einer Bundesratsinitiative zur Reduzierung von Motorradlärm organisiert. Eine dieser Demonstrationen fand in Berlin statt. An beiden Veranstaltungen nahmen zahlreiche Worker Wheels teil.

An der Gedenkfeier des DGBs anläßlich der Ermordung der zehn Gewerkschafter in Rieseberg war eine  Delegation von zehn Worker Wheelern gekommen. Natürlich waren wir auf zwei Rädern in den kleinen Ort in der Nähe von Königslutter gekommen. Die Gedenkfeier machte uns wieder deutlich, dass die Gefahr von Rechts aktueller ist als je zuvor. Es scheint so, dass einige in Deutschland immer noch nichts aus den Zeiten der Nazi - Schreckensherrschaft gelernt haben. Die Anschläge in Halle auf die jüdische Gemeinde oder die zahlreichen Übergriffe auf Ausländer machen das mehr als deutlich. Die Redner der Gedenkfeier machten klar, dass alle in der Gesellschaft "nicht auf dem rechtem Auge blind sein dürfen" und mehr den je Zivilcourage gefragt ist. Nach der Gedenkfeier machten wir noch eine kleine Ausfahrt rund um den Elm und beendeten das Ganze mit einem gemütlichen Beisammensein mit einem alkoholfreiem Bier auf einer Terrasse.

Der Anlaß für die Motorraddemonstration in Berlin war wegen einer Bundesratsinitiative gegen Motorradlärm organisiert worden. Hintergrund des Protestes der Motorradszene sind die damit vorgeschlagenen Grenzwerte für Motorräder, die von bereits jetzt zugelassenen Motorrädern nicht eingehalten werden können. Darüber hinaus schlägt der Bundesrat vor, auch einfacher Fahrverbote für Straßen für Motorräder zu gestatten, wenn die Grenzwerte nicht eingehalten werden. Die meisten der 4 Millionen Bikerinnen und Biker in Deutschland könnten dann ihrem Hobby nicht mehr nachgehen und fühlen sich damit gegenüber anderen (lärmverursachenden) Verkehrsteilnehmern diskriminiert. So nahmen an der Demo in Berlin 1.600 Motorradfahrer und -fahrerinnen teil. Und auszugsweise weitere Teilnehmerzahlen aus dem Bundesgebiet: Dresden 5.000, Stuttgart 8.000, München 6.000 und Friedrichshafen 5.000 teil. In Berlin waren neun Worker Wheeler aus Braunschweig dabei.

Los ging die Fahrt nach Berlin bereits um 8 Uhr. Schon hier waren 60 - 70 Motorräder zusammen gekommen. Die Fahrt  ging dann über die Bundesstrasse bis nach Magdeburg. Hier schlossen sich weitere Bikerinnen und Biker dem Corso an, sodaß abder Elbestadt bereits rund 200 Motorräder auf dem Weg in die Bundeshauptstadt unterwegs waren. Die Demonstration in Berlin begann im Stadtteil Zehlendorf. Von hier ging es mit allen 1.600 Bikes quer durch die Stadt bis zur Siegessäule im Stadtteil Tiergarten. Hier fand die Abschlusskundgebung statt und die Motorradfahrer machten sich auf den Heimweg. Wie man hört, war das nicht die letzte Motorraddemo zu diesem Thema...

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