Heiße Tour am 18. / 19.08.2012 zu den German Classics in Schotten

18.08.2012 | Alte Motorräder, 35 Grad im Schatten und Touren durch schöne Landschaften

Worker Wheeler sind an-und-für-sich nicht als Frühaufsteher bekannt. Aber an diesem Samstagmorgen konnte man beim Treffen um 7 Uhr in die entspannten Gesichter der acht TeilnehmerInnen schauen. Waren doch für diesen Tag bis zu 40 Grad in der Sonne im Wetterbericht angekündigt worden und jetzt war es noch angenehm kühl. Von diesen heißen Prognosen ließen wir uns jedoch nicht abschrecken und begaben uns auf den Weg nach Schotten, einer Kleinstadt in Hessen. Hier findet einmal im Jahr die "German Classics" statt. Hinter diesem Namen verbergen sich Rennläufe mit historischen Motorrädern und Gespannen. Das besondere an Schotten ist, dass die Rennen nicht auf irgend einem Rennkurs stattfinden, sondern der 1,2 Kilometer lange Rundkurs mitten durch das beschauliche Städtchen führt. So wie es bis in die 1960ziger Jahre in Deutschland noch durchaus üblich war...

Treffpunkt für unsere Tour war wie gesagt um 7 Uhr an der ARAL-Tankstelle an der A 39. Da alle Maschinen aufgetankt waren, ging es nach einer kurzen Begrüßungsrunde auch gleich los. In zügiger Fahrt ging es zunächst einmal bis zum Autohof bei Guxhagen. Hier, in der Nähe von Kassel, "sammelten" wir den letzten Teilnehmer ein. Da wir auch ein Worker Wheeler aus dieser Region in unseren Reihen haben, bot sich diese Rastanlage quasi für einen Zwischenstop samt Frühstückspause an. Von Guxhagen ging es dann weiter über die Autobahnabfahrt Homburg / Efze und von dort über eine kurvenreiche Strecke um den Vogelsberg bis nach Schotten.

 

Schon bei der Anfahrt merkten wir, daß der Anteil der Motorradfahrer am Verkehrsaufkommen merklich zunahm. Wir waren deswegen froh, dass unser Guide Jörg bereits ein Jahr vorher in Schotten gewesen ist und er uns ohne große Schwierigkeiten auf einen der wenigen noch freien Parkplätze direkt an der Rennstrecke lotste. Zum großen Rumsuchen hätte nämlich keiner mehr große Lust gehabt. "Brannte doch der Planet" kräftig auf unsere Helme ! So war nach dem Ticketkauf zunächst einmal die Suche nach einem Geränkestand angesagt...

 

Insgesamt verbrachten wir fast fünf Stunden an der Rennstrecke. Es ist schon toll anzusehen was für rennfahrerische Leistungen mit den alten Motorrädern erbracht werden können. Teilweise wurden die Läufe mit Motorrädern aus den Jahren um 1930 ausgetragen ! Erstaunt hat uns immer wieder, wie man doch mit den dünnen Reifen um die engen Kurven kommt. Als Fahrer moderner Maschinen mit breiten Hinterreifen war uns das schier ein Rätsel ...

 

Am beeindruckensten waren jedoch die Rennen mit den Motorradgespannen. Hier zu sehen wie der Beifahrer sich je nach Links- oder Rechtskurve aus dem Beiwagen heraus hängt oder aber auf die Maschine drau legt, zollte schon unseren Respekt. Zumal sich die Fahrer, trotz der wertvollen historischen Fahrzeuge, richtige Kämpfe auf der Rennstrecke lieferten. Das auch die Rennfahrer - und auch die wenigen Fahrerinnen - stark unter der Hitze zu leiden hatten, konnten wir im Fahrerlager sehen. Hier hatten wir die Gelegenheit, uns die alten Maschninen ganz aus der Nähe anzuschauen. Auch Fachsimpeleien mit den stolzen Besitzern waren ohne weiteres möglich.

 

Unverhofft sahen wir an der Rennstrecke auch ein Worker-Wheels-Shirt, daß nicht von einem unserer Tourteilnehmer getragen wurde. Es war ein Kollege aus Eisenach, der hier ebenfalls zum Gucken gekommen war. Dank des Outfits war der Kontakt schnell hergestellt und waren in ein Gespräch über das Motoradfahren vertieft. Gegen 15 Uhr machten sich die ersten unserer Grppe wieder auf dem Heimweg. Schon im Vorfeld war klar, daß leider nicht alle an der Zweitagestour teilnehmen können. Auch bei den anderen machte sich zunehmend die Hitze bemerkbar und so ging es dann in einen gemütlichen Biergarten. Hier stieß auch der letzte Teilnehmer zu. Leider hatte seine Maschine beim Start am frühen Morgen einen Fehler angezeigt. Diesen galt es erst einmal in einer braunschweiger Werkstatt zu überprüfen. Da es zum Glück kein ernsthafter Defekt war, konnte die Anreise nach Schotten mit mehrstündiger Verzögerungdoch nioch angetreten werden.

 

Zur Übernachtung fuhren wir dann in ein Hotel in Gießen. Wunderschön an der Lahn gelegen, mit einem schattigen Biergarten und mt leckerem Essen verbrachten wir hier den Abend. Übrigens: Einzelheiten zum Hotel haben wir als "Tipp zum Weitersagen" auf unserer Homepage eingestellt...

 

Am Sonntagmorgen ging es nach dem Frühstück auf die Rücktour. Diese führte uns zunächst einmal an den Edersee. Hier machten wir die erste längere (Trink-)pause direkt unterhalb der Staumauer. Hierbei hatten wir auch die Gelegenheit, uns über die wunderbare bergige Landschaft und die kurvenreichen Straßen auszutauschen. Weiter ging es dann in Richtung Kassel. Es machte sehr viel Spaß durch diese schöne Gegend zu fahren. Beim nächstem Stopp waren wir uns einig, daß wir sicherlich nicht zum letztem Mal in dieser Gegend gewesen waren. Zumal die Anfahrt von Braunschweig wirklich nicht "die Welt ist".

 

Der zweite Abschnitt unserer Rückfahrt führte uns von der Fulda abwärts und an der Weser entlang. Als grobe Anhaltspunkte seien hier nur die Orte Hemeln (mit dem netten Bikertreff an der Fähre), Uslar, Dassel, Alfeld und Bad Salzdetfurt genannt. Hitzebedingt machten wir hierbei viele Pausen. Auch jede Strecke in einem Wald - und somit im Schatten - wurde von begrüßt. War es hier doch - zumindest gefühlt - 10 Grad kühler...

 

Den Abschluß unserer Tour bildete dieses Mal der Besuch einer Eisdiele in Braunschweig. Hier saßen wir noch längere Zeit und ließen die ereignisreichen Tagen Revue passieren. Nachdem wir wieder auf "Betriebstemperatur" herunter gekühlt waren, machten wir uns gegen 19 Uhr - und jeder für sich - auf den Heimweg nach Hause...

Nosto

Von: Norbert Stoltze

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