Braunschweiger IG Metall-Delegierte bereiten sich auf Tarifrunden vor

Garnet Alps, Erste Bevollmächtigte, betonte in ihrem Eingangsstatement: Das Motto für die anstehenden Tarifrunden lautet: „Solidarität gewinnt“. Denn die Beschäftigten haben eine Entgelterhöhung verdient. Ein dauerhafter finanzieller Ausgleich für die an allen Ecken und Enden steigenden Preise ist nötig. Andernfalls droht, der schwächelnde private Konsum die Binnenkonjunktur weiter zu beeinträchtigen. Deshalb fordern wir 7 Prozent, die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro und eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen!“

Zur aktuellen Situation bei Volkswagen führt Alps aus: „Es kann nicht sein, dass die jahrelangen Fehlentscheidungen des Managements bei den Beschäftigten zu Lohneinbußen oder gar Arbeitsplatzverlust führen! Das ist mit uns als IG Metall nicht zu machen. Wir werden alles daran setzen, einen gemeinsamen Weg zu finden, um Volkswagen nachhaltig aufzustellen und allen Beschäftigten eine zuverlässige Zukunft zu bieten.“

Hinzu komme, so Alps: „Neben dem, was wir als Gewerkschaft tarifpolitisch leisten können, brauchen wir aber auch die Flankierung durch die Politik: Energiepreise, Investitionen in Infrastruktur, sichere Rahmenbedingungen – da muss die Regierung liefern!“
Malte Stahlhut, Zweiter Bevollmächtigter, ergänzt zum Thema Ausbildung:

„Die steigenden Preise treffen junge Menschen besonders hart. Wir müssen dafür sorgen, dass die Ausbildung in unserer Schlüsselindustrie nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch finanziell attraktiv bleibt. Das ist ein aktiver Schritt gegen den Fachkräftemangel, denn selbstverständlich sind die Auszubildenden von heute die Fachkräfte von morgen und eine höhere Ausbildungsvergütung ist eine Investition in die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit!“

Abschließend diskutierten die Delegierten den Stand der Tarifrunde und Aktionsplanung in mehreren Arbeitsgruppen.

Hintergrundinfos zur Tarifrunde:

Erste Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie im Tarifgebiet Niedersachsen starten am Donnerstag, den 12. September. Ab dem 29. Oktober sind Warnstreiks möglich.

Für Volkswagen ist ein genauer Verhandlungsbeginn noch nicht terminiert. Mit dem 30. November endet dort die Friedenspflicht. Warnstreiks sind also ab dem 1. Dezember möglich.