Zeiss verzögert Tarifvertrag – Beschäftigte lassen sich nicht länger hinhalten!

07.10.2024 | Die IG Metall Braunschweig kritisiert scharf, dass das Management von ZEISS die schrittweise Einführung des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie bei seiner Braunschweiger Tochter, der Carl Zeiss GOM Metrology GmbH, erneut hinauszögert. Trotz laufender Gespräche seit März 2024 hat das Unternehmen nun den ursprünglich vereinbarten Starttermin im Frühjahr 2025 deutlich verschoben, und zwar auf den 1. November 2025 – und das ohne nachvollziehbare wirtschaftliche Begründung.

Archivfoto

„Seit der Übernahme von GOM durch die ZEISS im Jahr 2019 wird den Beschäftigten die sprichwörtliche Möhre 'Tarifvertrag' vor die Nase gehalten“, erklärt Kai-Martin Winter, zuständiger Sekretär der IG Metall Braunschweig. „Die ständige Verzögerungstaktik des Unternehmens ist für die Beschäftigten untragbar. Der Flächentarifvertrag wäre ein wichtiger Schritt hin zu fairen und geregelten Arbeitsbedingungen. Dass das Management von ZEISS nun behauptet, wirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend für die Verschiebung, ohne diese bisher mit belastbaren Zahlen zu untermauern, ist schlicht nicht akzeptabel.“

Die IG Metall Braunschweig wird weiterhin mit Nachdruck an einer Lösung arbeiten, die die Interessen der Beschäftigten schützt und sicherstellt, dass ZEISS seine Verantwortung gegenüber den Braunschweiger Beschäftigten wahrnimmt. Der nächste Schritt liegt beim Unternehmen – sollte es nicht rechtzeitig zur Einsicht kommen, werden die Beschäftigten und die IG Metall weitere Maßnahmen in Erwägung ziehen, um den Druck zu erhöhen.

Hintergrundinfo:

Die Gesellschaft für optische Messtechnik (GOM) wurde 1990 als Ausgründung aus der TU Braunschweig gegründet. 2019 wurde sie von der Zeiss Gruppe übernommen und trägt aktuell den Namen Carl Zeiss GOM Metrology GmbH. Zurzeit arbeiten ca. 550 Beschäftigte am Standort Braunschweig, die zum großen Teil hochqualifiziert sind (Ingenieure, Informatiker, Mathematiker, Physiker).

CZ GOM vertreibt Produkte für optische Messungen. Hauptsächlich für die Automobilindustrie, aber auch für die Luft- und Raumfahrt. Beispielsweise für die Qualitätskontrolle in der Serienfertigung oder im Prototypenbau. Daneben entwickeln sie auch industrielle Computertomographen.

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